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Neugierde als Antrieb für die Wissenschaft

Digital zugeschaltet hielt Ada Yonath eine Public Lecture am ersten Tag der EBSA 2021. Die Strukturbiologin aus Israel ist am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rechowot (Israel) beschäftigt und gilt als Pionierin in der Strukturaufklärung von Ribosomen (Zellorganellen). 2009 erhielt sie zusammen mit zwei weiteren Wissenschaftlern den Nobelpreis für Chemie "für die Studien zur Struktur und Funktion des Ribosoms".  

Wir hatten die Möglichkeit ihr einige Fragen zu stellen und wollten zunächst wissen, was sie schon immer an der Forschung – insbesondere an der Biochemie – fasziniert hat. "Meine Neugierde hat mich angetrieben. Ich habe allerdings nicht Biochemie studiert. Ich habe Chemie studiert, dann Biophysik und mich auf Kristallographie spezialisiert", erklärt Ada Yonath ihren Werdegang. Trotz zahlreicher Kritiker hat die Wissenschaftlerin nie aufgegeben. Was sie antrieb, ihre Ziele immer weiter zu verfolgen und auch nach 25.000 Versuchen, Ribosomen mit Röntgenstrahlen zu analysieren (Kristallstrukturanalyse), nicht aufzugeben? "Meine Neugierde hat mich angetrieben. Die 25.000 Versuchsbedingungen waren eigentlich ein recht einfaches Experiment, das dank meines eigenen Designs weniger als drei Monate dauerte."  

Große Bedeutung schrieb Ada Yonath der Zuerkennung des Nobelpreises, als damals erst vierte Frau auf diesem Gebiet nicht zu: "Ich war viel mehr von meinen wissenschaftlichen Entdeckungen fasziniert als von dem Nobelpreis. Und da Wissenschaft geschlechtsneutral ist, war mir meine Position in der Liste auch ziemlich egal."  Junge Menschen für die Forschung zu begeistern ist laut der Wissenschaftlerin einfach, denn: "Sie sind neugierig".  

Meetings wie die EBSA 2021 sind wie vor wichtig. "Diese Kongresse bieten die Möglichkeit, Forscher zu treffen und Ideen auszutauschen", so Ada Yonath.  

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