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100 Jahre Messe Wien: eine Erfolgsgeschichte

Ein 15 Hektar großes Areal mit 55.000 m² Ausstellungsfläche und einem Fassungsvermögen für 25.000 Besucher:innen, aber auch ein eigenes Konferenzzentrum inklusive Büroturm, das in technischer Hinsicht alle Stücke spielt: Das Messe Wien Exhibition & Congress Center zählt zu den wichtigsten Schauplätzen der Meeting Destination Vienna. Jährlich lockt das hochmoderne Areal hunderttausende Neugierige. Eine Erfolgsgeschichte, die vor genau 100 Jahren begann, und auf einer spannenden Vorgeschichte beruht. 

Eine Dokumentation über 100 Jahre Messe Wien sehen Sie hier.

Die Vorgeschichte: die größte Kuppel der Welt

Denn der Grundstein für die Entstehung der Messe Wien wurde bereits 1873 gelegt, als Wien Austragungsort der ersten Weltausstellung in einem deutschsprachigen Land war. Für das internationale Großereignis entstand im Wiener Prater ein riesiges Ausstellungsareal, dessen baulicher Höhepunkt das legendäre Rotunden-Gebäude war: ein 84 Meter hohes Kuppelgebäude mit einem Durchmesser von 108 Metern, damals die größte Kuppel der Welt. Es war ein Ort der Superlative, was sich genauso auf inhaltlicher Ebene zeigte. Auch nach der Weltausstellung war das Areal der Schauplatz für neue Entwicklungen, bahnbrechende Ideen und progressives Denken. Wer in die Zukunft blicken wollte, kam um das Praterareal nicht herum. Vor allem 1883, als die "Internationale Elektrische Ausstellung" stattfand, um zu zeigen, was mit den Mitteln der Elektrizität alles möglich ist. Aber auch Kongresse wie der "1. International Ornithological Congress" (1884) und der "1. Weltkongress der International Union of Forest Research Organizations" (1893) gingen hier über die Bühne. Aufgrund des Wiener Kongresses der Jahre 1814 und 1815 hatte Wien bereits damals einen ausgezeichneten Ruf als Kongress-Metropole.

Die Gründungsjahre: Aufschwung und Großbrand

Nur logisch, dass nach dem Ende des Ersten Weltkriegs das Areal seine inhaltliche Widmung behielt. Ende 1920 wurde der Messeausschuss neu konstituiert. Die offizielle Geburtsstunde der Wiener Messe, wie sie heute existiert, folgte im Herbst 1921 mit der ersten "Wiener Internationale Messe". Dafür wurde die Rotunde entsprechend adaptiert. Wien war wieder stolze Messestadt. Doch 1937 kam es zur Katastrophe. Ein Großbrand zerstörte die Rotunde bis auf die Grundmauern. Unter dem Nazi-Regime entstand daher die neue Südhalle mit dem pompösen Süd-Portal. Während des Zweiten Weltkriegs fanden auf dem Gelände jährliche Herbstmessen statt.

Die Nachkriegszeit: Wiederaufbau und neue Strukturen 

Die Zeit nach dem Weltkrieg stand im Zeichen des Wiederaufbaus. Das Messegelände war zu einem Großteil im Bombenhagel vernichtet worden. Trotz der Zerstörung des Geländes wurde bereits im Herbst 1946 die erste "Wiener Messe" als Nachkriegsmesse eröffnet. Damit wurde der Grundstein für den Neustart der beliebten Frühjahrs- und Herbstmessen gelegt, die bis in die 1970er erfolgreich veranstaltet wurden. Die Strukturen und Anforderungen begannen sich zu wandeln. Daher wurden die Publikumsmessen allmählich durch Fach- und Sonderschaumessen abgelöst. Und die Wiener Messe wurde privatisiert.
Die Attraktivität des Standortes erreichte ab dem Jahrtausendwechsel wieder neue Höhen. Denn die Stadt Wien hat im Jahr 2000 die Wiener Messe AG wieder übernommen. Mit dem Ziel, hier ein zeitgemäßes und topmodernes Messezentrum zu schaffen. Konzipiert wurde das neue Messe- und Kongresszentrum vom bekannten Wiener Architekten Gustav Peichl, der mit dem neuen Messeturm und dem geschwungenen Konferenzzentrum bemerkenswerte bauliche Akzente setzte.

Die erfolgreiche Gegenwart

Das neue Wiener Messe- und Kongresszentrum ging Anfang 2004 in Betrieb. Seit 2001 ist Reed Exhibitions Wien exklusiver Betreiber des Wiener Messegelände. Reed Exhibitions ist in mehr als 40 Ländern tätig und damit der zweitgrößte Messeveranstalter der Welt. Es folgten wichtige Impulse für die Meeting Destination Vienna: Mit dem "Europäischen Kardiologenkongress" fand 2007 der größte Kongress Europas statt, mit weit über 22.000 Teilnehmer:innen und über 5.600 Aussteller:innen. Ein Jahr zuvor war das Messe Wien Exhibition & Congress Center Schauplatz des Lateinamerikagipfels im Rahmen der EU-Präsidentschaft Österreichs. Eines der jüngsten Highlights war der "36th Congress of the European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS)", der 2018 zusammen mit zwei parallel stattfindenen Veranstaltungen (EURETINA – European Society of Retina Specialists und EuCornea – European Society of Cornea & Ocular Surface Disease Specialists) rund 19.000 Teilnehmer nach Wien brachte. Bekannte und etablierte Messen sind die "Ferienmesse", "Bauen + Wohnen", "Hohe Jagd & Fischerei" oder auch "Alles für den Gast". Ein ganz anderer Erfolgsfaktor kam 2008 dazu: Seitdem verfügt das Messe Wien Exhibition & Congress Center über eine eigene U-Bahnstation der Linie U2.

Impulse durch die Pandemie

Die Relevanz des Geländes als essenzieller Teil der städtischen Infrastruktur zeigte sich im Zuge der Pandemie. 2020 verwandelte sich das Messe Wien Exhibition & Congress Center in eine medizinische Betreuungseinrichtung, in eine Massenteststraße und in eine Impfstraße. Mit der ebenso im Zuge der Pandemie entstandenen Notwendigkeit, Veranstaltungen online oder hybrid abzuhalten, wurden 2020 weitere digitale Konzepte etabliert und ein hochmodernes Broadcast-Studio für Kongresse und Fachtagungen eingerichtet. Darüber hinaus wurde mit dem Tochterunternehmen STANDout ein virtueller Site Visit der Messe Wien Exhibition & Congress Center umgesetzt. Digital begleitet durch das Team der Messe Wien können die Hallen und Räumlichkeiten mit unterschiedlichen Bestuhlungsformen und Settings besichtigt werden.

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